FAQ

Von wem stammt dieses Lernangebot?

Mein Name ist Nele Hirsch. Ich bin freiberufliche Pädagogin im eBildungslabor und habe dieses Lernangebot als Grundlage unterschiedlicher Workshops entwickelt.

Warum hast Du dieses Lernangebot entwickelt?

Meine Einschätzung ist, dass KI-Sprachmodelle wie ChatGPT sehr mächtige Werkzeuge sind. Inwieweit sie unsere Gesellschaft zum Besseren oder zum Schlechteren verändern, liegt an der Art und Weise wie wir sie nutzen, verändern oder weiter gestalten. Der Pädagogik kommt aus meiner Sicht hier eine Schlüsselrolle zu. Denn die Frage der Gestaltung von Bildung ist eng verknüpft mit der Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen.

Vor diesem Hintergrund greifen aus meiner Sicht viele Lernangebote zu kurz, die den Fokus allein auf die Frage legen, wie mit diesen Tools gelehrt und gelernt werden kann. Ich finde es stattdessen wichtig, den gesamtgesellschaftlichen Kontext in die Reflexion einzubeziehen. Nur dann können wir Lernende in dieser Situation zu selbstbestimmtem Handeln und Gestaltungskompetenz ermächtigen. Mit diesem Lernangebot möchte ich das dafür nötige Lernen ermöglichen und zu einer auch grundsätzlichen Reflexion einladen.

Wie nutze ich das Lernangebot?

Das Lernangebot präsentiert keine Antworten, sondern öffnet einen Raum zum Lernen. Nach einer kurzen Einführung bist Du eingeladen – ausgehend von potentiell auftretenden Widersprüche in einer KI-geprägten Welt in Bezug auf Bildung – zunächst Fragen zu entwickeln, die lohnend sind, sich zur pädagogischen Gestaltung zu stellen. Anschließend wählst Du einige der entwickelten Fragen zur Bearbeitung aus und erarbeitest dazu mögliche Ideen zum Umgang.

Du kannst das Lernangebot für Dich selbst nutzen. Empfehlenswerter ist ein Einsatz in einer Gruppe, z.B. gemeinsam mit Deinem Kollegium oder Team. Direkte Vorschläge zur Nutzung findest Du als blau hinterlegte Aufgabe jeweils zu Beginn der drei Abschnitte. Du kannst das Lernangebot aber natürlich immer so anpassen, dass es für Dich und Deinen Kontext passt.

Sofern nicht anders angegeben, stehen alle Inhalte unter der Lizenz CC BY 4.0.

Warum ist der Blick auf KI-Tools bei den ‚Widerspruchskarten‘ in diesem Lernangebot so negativ?

Ich habe dieses Lernangebot mit einem klaren ‚Nordstern‘ gestaltet:

„Gute Bildung ermächtigt Lernende zu gesellschaftlicher Handlungskompetenz und ermöglicht ihnen die Gestaltung eines gutes Lebens.“

Mit diesem Nordstern im Blick muss ich bei Einbeziehung des gesamtgesellschaftlichen Kontexts von ChatGPT anerkennen, dass Widersprüche zwischen Nordstern und der Art und Weise der Gestaltung von Tools wie ChtGPT auftreten. Durch die Formulierung der Widersprüche möchte ich die Perspektive für eine konstruktive pädagogische Gestaltung eröffnen.

Das bedeutet: Es können zum einen Lösungen dank bzw. mit Tools wie ChatGPT entwickelt werden. In den Blick kommen somit alle Potentiale, die diese mächtigen Werkzeuge gerade für das Lernen haben. Auf der anderen Seite sind zugleich auch Lösungen denkbar, die trotz bzw. ohne Tools wie ChatGPT umgesetzt werden. Und manches Mal wird man sich vielleicht auch eingestehen müssen, dass der Widerspruch im Rahmen der bestehenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht aufgelöst werden kann. Auch das kann zur Orientierung hilfreich sein.

Ich gehe bei diesem Lernangebot weiter davon aus, dass sich Bildung an sehr vielen Orten noch wenig an solch einem Nordstern der gesellschaftlichen Handlungsfähigkeit orientiert bzw. nicht im Blick hat, dass gesellschaftliche Handlungsfähigkeit in einer digitalisierten und vernetzten Gesellschaft veränderte Kompetenzen erfordert als zu früheren Zeiten. Die Reflexion über künstliche Intelligenz im Bildungskontext sollte deshalb immer ausgehend vom Ziel einer guten Bildung geführt werden – und nicht losgelöst als ‚Lernen mit KI‘. Denn es ist aus meiner Sicht nichts gewonnen, wenn wir eine nicht mehr passende Lernkultur jetzt mit KI-Tools optimieren – anstatt neu und anders zu denken.

Wird mit diesem Lernangebot dafür plädiert, Tools wie ChatGPT im Bildungskontext zu verbieten?

Nein. Verbieten bzw. aussperren kann keine Lösung sein. Damit werden Lernende mit den KI-Tools allein gelassen und können keine gesellschaftliche Handlungsfähigkeit entwickeln. In diesem Lernangebot wird deshalb für das Gegenteil plädiert: Die Existenz von KI-Tools anerkennen und vor diesem Hintergrund Ideen für einen Umgang damit im Bildungskontext entwickeln, die das Ziel guter Bildung voranbringen.

Wo gibt es die Widerspruchskarten zur Weiternutzung?

Du findest sie in unterschiedlichen Formaten auf dieser Webseite.

Wo kann ich Feedback geben?

Über Feedback freue ich mich sehr – gerade weil ich auch selbst noch mitten im Lernen zu diesem Thema stecke. Auf meiner Website steht, wie Du mich erreichen kannst.